Was ist modern?
Paul Hindemith (1895 - 1963) gilt als Komponist der Moderne. Seine Gesangsstücke klingen laut Wikipedia-Eintrag "rau".
Den Ludus Tonalis habe ich in den Achtzigerjahren einmal von Hans Petermandl in einem sehr intimen Rahmen aufgeführt gehört. (Damals hatte ich auch nach langer Zeit wieder einmal meinen Klavierlehrer Anton Hueber getroffen.)
Heute gibt es auf Ö1 "Mathis der Maler" in der symphonischen Fassung.
Dieses Werk ist für mich nicht moderner als - sagen wir - J.S. Bach. Ich habe es als Kind so oft gehört, weil mein Vater ja die Musikstücke, über die er Vorträge gehalten hat, wiederholt auf Langspielplatte angehört hat.
Wenn man ein sogenannt modernes Stück zehn Mal oder öfter hört UND das Stück gut ist, werden einem nach und nach die inneren Strukturen offenbar. Auf einmal erscheint alles harmonisch und melodisch. Natürlich geht mir das mit sehr vielen Stücken so.
Aber den Mathis habe ich schon mindestens 30 Jahre nicht mehr gehört und ich könnte jede Melodie mitsingen, so eingängig erscheint sie mir.
Und ich wiederhole meine schon manchmal geäußerte Meinung: bestimmte Inhalte im Leben "muss" man sich erarbeiten. Man kann nicht erwarten, dass sich alles auf den ersten Blick offenbart. (Außer man wäre ein musikalisches "Genie" wie z.B. Max Reger oder Franz Schmidt. Die konnten nach nach dem Anhören eines Musikstücks dasselbe ohne weitere Arbeit wiedergeben.)
-
Unsere Zeit hat es nicht mehr so mit dem Erarbeiten. Alles muss sich sofort und intuitiv erschließen. Was nicht auf den ersten Blick gefällt, ist "out". Allenfalls lässt man sich in der Bildenden Kunst noch etwas Unverstandenes gefallen, wenn das Buffet bei der Vernissage in Ordnung war.
Und kaum jemand bemerkt den Verlust, der mit dieser Einstellung einher geht.
Den Ludus Tonalis habe ich in den Achtzigerjahren einmal von Hans Petermandl in einem sehr intimen Rahmen aufgeführt gehört. (Damals hatte ich auch nach langer Zeit wieder einmal meinen Klavierlehrer Anton Hueber getroffen.)
Heute gibt es auf Ö1 "Mathis der Maler" in der symphonischen Fassung.
Dieses Werk ist für mich nicht moderner als - sagen wir - J.S. Bach. Ich habe es als Kind so oft gehört, weil mein Vater ja die Musikstücke, über die er Vorträge gehalten hat, wiederholt auf Langspielplatte angehört hat.
Wenn man ein sogenannt modernes Stück zehn Mal oder öfter hört UND das Stück gut ist, werden einem nach und nach die inneren Strukturen offenbar. Auf einmal erscheint alles harmonisch und melodisch. Natürlich geht mir das mit sehr vielen Stücken so.
Aber den Mathis habe ich schon mindestens 30 Jahre nicht mehr gehört und ich könnte jede Melodie mitsingen, so eingängig erscheint sie mir.
Und ich wiederhole meine schon manchmal geäußerte Meinung: bestimmte Inhalte im Leben "muss" man sich erarbeiten. Man kann nicht erwarten, dass sich alles auf den ersten Blick offenbart. (Außer man wäre ein musikalisches "Genie" wie z.B. Max Reger oder Franz Schmidt. Die konnten nach nach dem Anhören eines Musikstücks dasselbe ohne weitere Arbeit wiedergeben.)
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Unsere Zeit hat es nicht mehr so mit dem Erarbeiten. Alles muss sich sofort und intuitiv erschließen. Was nicht auf den ersten Blick gefällt, ist "out". Allenfalls lässt man sich in der Bildenden Kunst noch etwas Unverstandenes gefallen, wenn das Buffet bei der Vernissage in Ordnung war.
Und kaum jemand bemerkt den Verlust, der mit dieser Einstellung einher geht.
steppenhund - 5. Sep, 12:37
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