Musik

10
Feb
2013

nichts für Mozartliebhaber

Von Mozart gibt es eine Fantasie UND Sonate in c-moll, die ich immer mal sehr gerne gespielt habe. Ich glaube, seit ich sechzehn war.
Heute drehe ich das Radio zum Mittagskonzert auf und erlebe, dass davon eine Orchesterfassung gespielt wird.
Es gibt ja Orchesterfassungen, die ich notgedrungen akzeptiere. Wenn z.B. Ravel Mussourgski orchestriert.
Aber bei Mozart hebt es mir den Magen aus. Da geht es um den Satz: "Schnitzel ist gut, Schlagobers ist gut, wie gut muss erst Schnitzel mit Schlagobers sein?
-
Da finde ich ja noch die diversen Cross-over-Versionen ehrlicher.
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27
Jan
2013

Leitspruch

Während ich Deutsch Verzeichnis 664 weiter übe (poliere), habe ich inzwischen die einzige Sonate "in der Reißen", die ich früher immer ausgelassen habe. Erstens war mir der 4. Satz zu schwer und zweitens war die Durchführung des ersten Satzes für mich unergründbar. Erst jetzt (mit Hilfe von youtube) finde ich Interpretationen, die meiner eigenen Denkweise entsprechen. Den 2. und 3. Satz habe ich immer schon gespielt, die machen mir besondere Freude.
Was ist jetzt das Besondere an der Durchführung des 1. Satzes?
Extreme Chromatik, links und rechts in der Begleitung genauso wie in der Melodie. Der Übergang zur Reprise ist von chromatischen Auf- und Abläufen geprägt. Diese sind nicht technisch schwer zu spielen sondern musikalisch schwer mit der Leichtigkeit zu formulieren, welche die Sonate gerade in der Durchführung verlangt.
Ich habe jetzt eine Einspielung von Kusnetzov gefunden, die mir von allen am besten zusagt. Leider ist nicht der ganze 1. Satz drauf, doch die Durchführung bis zum Anfangsakkord der Reprise passt super.

https://www.youtube.com/watch?v=UgluQyp8a_Y
Die Durchführung beginnt bei Minute 6:15. Mysteriös wird es dann bei 6:46.

Wer sich die ganze Sonate anhören möchte, dem sei Sokolov empfohlen:

https://www.youtube.com/watch?v=vPcVSMcJo6o

Sokolov ist einer meiner Lieblingspianisten, von dem mir jede Einspielung nahezu ohne jeden Kritikpunkt gefällt.
Bei dieser Sonate wird er aber von Kuznetsov übertroffen. Naja, nach meiner subjektiven Beurteilung halt.

Das Anhören beider Pianisten dient mir sehr zum Entwickeln meiner eigenen Spielweise. Wenn man weiß, wie es richtig klingen kann, ist das so, als führe man beim Skikurs direkt als erster hinter dem Skilehrer. Da bekommt man am meisten mit und macht instinktiv die richtigen Bewegungen. Als Fünfter oder Sechster fährt man praktisch schon so, als hätte man keine Unterstützung.

Hansis kleiner Leitspruch zum Tag:

Fahre so Ski, als würde dir jemand zusehen.
Spiele so Klavier, als würde dir jemand zuhören.

Nachtrag: bevor es youtube gab, war mein inneres Gehörbild von den Erinnerungen geprägt, die ich beim Zuhören bei meinem Vater, gespeichert habe. Das Klavier, das wir damals hatten, war miserabelst. Doch die Musik, die mein Vater machte, war trotzdem fantastisch.
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21
Jan
2013

Fortsetzung nach hinten

https://youtu.be/vPQJVCmQX6o

Wie bereits angekündigt:)
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20
Jan
2013

11
Dez
2012

Synästhesie

https://www.youtube.com/watch?v=0HzYgALMpHo

Bei Pjerunje habe ich diesen Link eingestellt. Wenn ich diese Musik höre (nicht nur diese Arie sondern auch einige wenige andere) habe ich sofort den Geruch von dem Lack in der Nase, mit dem Philips seine Widerstände geschützt und isoliert hat. Diese kleinen Zylinder, ungefähr ein Zentimeter Länge und eineinhalb Millimeter Durchmesser. Mit dem Geruch ist eine ganze Szene verbunden. Ich spiele im Wohnzimmer mit einem Elektronikbaukasten, bin ca. 15 Jahre alt, mein Vater studiert den Boris für seine Musikvorträge und hört sich einzelne Passagen immer wieder an. Ich lerne diese Musik lieben, sie nimmt mich ähnlich gefangen wie eine Wagner-Oper.
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9
Dez
2012

Take five

Von einem Freund mit dem Vermerk "zum Üben" zugeschickt.

Kann leider nicht mehr in twoday eingebetttet werden, da "Einbetten im alten Modus" im neuen youtube nicht mehr funktioniert. Anklicken lohnt sich.
Take five
Danke an nömix, der mir die Möglichkeit aufgezeigt hat, doch einzubetten:)



Naja, das wäre eine nette Version fürs Üben.
Da kann man die Noten kaufen. Schaut durchaus spielbar aus, bis auf ein kleines Detail. Die Begleitung in der linken Hand weist 14 Achteln auf. Linke und rechte Hand passen nur auf den ersten Taktschlag zusammen.
Das soll jemand anderer üben:)
Die Version selbst ist toll!

Kommentar: da niemand kommentieren darf, muss ich es selber tun. Wie die Einbettung zeigt, handelt es sich ja nicht um take five sondern um unsquare dance. Damit lassen sich die Achtel schon genau auszählen, aber selbstverständlich ist auch ein Siebenertakt sehr schwer zu spielen. Siehe Prokofiev.
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3
Nov
2012

melancholisch

Heute bin ich melancholisch.
Ich habe gerade eineinhalb Stunden Klavier gespielt. Zuerst eine Stunde geübt, dann so zum "Vergnügen" _gespielt.
Zur Zeit übe ich diese Sonate.

Das ist eine wunderschöne Sonate, die ich aber nie so wirklich ernst genommen habe. Das lag daran, dass diese Sonate auf der B-Seite einer Langspielplatte mit Svatoslav Richter war. Auf der A-Seite war die Wanderer-Fantasie und die hörte ich ungefähr 20 mal öfter als die Sonate. Ich war außerdem verwöhnt vom epischen Charakter der letzten posthumen Sonaten. Und so kam mir diese Sonate sehr _verspielt ein einfach vor. Als ich sie in jungen Jahren einmal versuchte, war mir der letzte Satz zu anstrengend, um ihn zu üben. Und daher wurde es immer nur eine schlampige Hudelei. (Nebenbei bemerkt: ich habe mich an allen Sonaten versucht und bis auf eine Sonate und einige wenige Sonatensätze kann ich sie auch so halbwegs _spielen, manche besser als die anderen.)
Kürzlich habe ich diese Sonate wieder entdeckt und über sie _jetzt ernsthaft, was großes Vergnügen bereitet.


Nach dem Üben _spiele ich ein paar Sätze zum eigenen Vergnügen. Gleichzeitig überfällt mich eine gewisse Traurigkeit. Wer immer mir zuhört, wird nicht das hören, was ich zu mir selber sage, was ich gerne auch anderen sagen würde. Es ist eine sprachlose Sprache, diese Musik. Sehr konzis, sehr eindeutig. Trotzdem hört jeder etwas anderes und niemand hört das, was ich eigentlich _spiele. Früher habe ich das den Zuhörern angelastet und war ziemlich frustriert.
Die Frustration ist einer Resignation gewichen. Ich _spiele für mich und eine imaginäre Zuhörerschaft, der ich telepathische Fähigkeiten zuschreibe. In einer gewissen Weise öffnet Schubert für mich eine dritte Ausdrucksform in der Musik. Die deutsche Musik will "veredeln" (in unmittelbarster Form bei Beethoven anzutreffen), die romanische Musik will erfreuen (Frankreich, Italien,...). Die beiden richten sich an den Menschen in seiner Lebenszeit. Schuberts Musik beschreibt eine Transzendenz, bei der jedes Stück einen Bezug auf etwas außerhalb unseres lebendigen Lebens hat. Man könnte hoffen, dass man diese Musik im Jenseits hört. Man könnte aber auch hoffen, dass diese Musik etwas darstellt, woran wir _jetzt gar nicht denken können, weil es etwas aussagt, das außerhalb unseres Vorstellungsvermögens liegt.

So erlebe ich beim _Spielen einer Schubertsonate eine Konzentration, bei der mein ganzes Ich in der Musik aufgeht. Nicht ich _spiele, sondern "es" _spielt sich.

Trotzdem bin ich traurig, wenn ich feststellen kann, dass ich dieses Gefühl bei Menschen, die ich mag, nicht erzeugen kann. Heute denke ich, dass ich zu viel verlange. Ich versuche erst gar nicht _mehr, mir etwas vorzumachen.

Als ich aber das obige Musikbeispiel gesucht habe, ist mir folgender Youtube-Beitrag in die Hände gefallen.

Richter sagt darin, dass er nur für sich selbst _spielt. Wenn es ihm gefällt, gefällt es vielleicht auch den Zuhörern.
Wenn Richter das sagt, sollte ich es akzeptieren können.






https://www.youtube.com/watch?v=Q1iUdM5k5Hc
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19
Okt
2012

Ersatzprogramm

Zur Zeit bin ich nicht sehr proliferativ. Oder sagen wir einmal so, ich habe so viel in beruflicher Hinsicht zu schreiben und zu studieren, dass ich wirklich ausgelaugt bin. (Dazu noch immer marode)

In einer Mail wollte ich aber ein musikalisches Beispiel bringen:



Als ich das abspielte, befiel mich die Vorstellung, dass "Heimwärts" genau jene Melodie ist, die ich innerlich höre, wenn ich an Oberösterreich und meine Ferien dort vor langen, langen Jahren in Scharnstein denke. Ich kannte damals gar nichts von Grieg. Aber die Musik konnte ich innerlich schon irgendwie vorweg nehmen...
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17
Sep
2012

elektronisches Klavier

Aus gegebenen Anlass und weil auch in anderen Blogs manchmal von Klavieren gesprochen wird, möchte ich hier meine jüngste Erfahrung preisgeben.
Beim Besuch einer lieben Bloggerfreundin hatte sie extra vom Nachbarn ein elektronisches Klavier ausgeborgt, auf dem ich ein bisschen herumklimperte.
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Ich war sehr überrascht, dass es besser klang als meines in Belgrad. Der Preis ist bei beiden ungefähr gleich. Mein Yamaha hat mehr Spielereien elektronischer Art. Dagegen wird das Kawai spartanisch.
Das Kawai spielt sich allerdings von der Mechanik besser, das linke Pedal wirkt wesentlich natürlicher, das Wichtigste aber, der Klang, ist eindeutig überlegen.
Jetzt hatte ich in Belgrad beide Klaviere nur mit Kopfhörern ausprobiert, was eigentlich die kritischere Beobachtung sein sollte. Jetzt könnte man behaupten, dass das Kawai nur bessere Lautsprecher hat.
Aber das ist es nicht alleine. Auf dem Kawai kann (zumindest) ich einen besseren Klang erzeugen als auf dem Yamaha. Gestern hatte ich dann noch einmal die Record_Taste betätigt und mich in einiger Entfernung in den Garten gesetzt. Der Klangeindruck war durchaus überzeugend.
Es ist zwar noch immer kein Bösendorfer aber doch für einen ganz guten Einstieg geeignet. Anscheinend hat die Kooperation zwischen Steinway und Kawai (der Boston-Flügel) doch etwas gebracht, während die Yamaha-Bösendorfer-Verbindung rein finanziellen und Eigentümercharakter hat.
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19
Aug
2012

Zauberflöte in Salzburg

Regietheaterk vom schlimmsten. Was Harnoncourt mit dem Orchester aufführt ist zumindest interessant. Die Königin der Nacht singt sogar für meine Schweinsohren verstimmt.
Die Initiationsszene wird von zwei lebendigen Kerzenständern in Raumanzügen vorgeführt.
Sarastro und seine Mannen wirken wie die Mannschaft einer Psychiatrie und dort gehören auch die Verantwortlichen für diese Aufführung hin.
Dabei wäre die Felsenreitschule gut geeignet, eine "klassische" Regie zu leben, was auch zu der "Originalmusik" des Harnoncourts gut passen würde.
So einen lächerlichen Scheiß habe ich ja noch selten erlebt. Da haben sich die Kritiker über die Boheme aufgeregt, obwohl dort die neumodische Regie sehr gut zu passen schien.
Im übrigen sind die Sänger so oft mit dem Orchester auseinander, dass es schon weh tut. Die Besetzung der Pamina passt zumindest fürs Fernsehen nicht. Die sehr gute Sängerin ist zu alt für das, was sie verkörpern soll. Tamino und Pamino in Unterwäsche hätte man wenigstens mit Palmer ausstatten können.
Ist wirklich ein Wahnsinn.
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Es passt dazu, dass im Teletext die Oper nicht einmal den Komponisten erwähnt, allerdings immerhin das Geburts- und Sterbedatum von Schikaneder.
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Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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