Musik

16
Mrz
2011

Andere Gedanken

Um auf andere Gedanken zu kommen...
Wann soll man über Primeln schreiben?
Nun ich versuche nach Val-du-Seran zu flüchten. (ungefähr 60 km von Genf entfernt) Das ist ungefähr dort: https://fr.wikipedia.org/wiki/Ruffieu
Ich habe mich einfach als Klavierspieler für eine Kammermusikwoche im September beworben. Ich scheine gute Chancen zu haben.
Und das Programm wäre das folgende:



Also manchmal befolge ich auch die Wünsche meiner Leser...
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10
Mrz
2011

Qualität

Beethoven hat nicht nur "gute Musik" geschrieben. Manche seiner Werke sind fürchterlich. Doch die kennt man nicht, weil sie nicht zum heutigen Konzertrepertoire gehören.
Eine Zwitterrolle spielt hier das Stück "Für Elise". Viele kennen es, es ist "gute Musik", doch wird es aufgrund der vermutlichen, technischen Leichtigkeit als Probestück für angehende Klavierspieler herangezogen. Diese können, ohne dass sie etwas dafür können, das Stück derart verhunzen, dass es fast unerträglich wird, es später noch zu hören.
In der unten stehenden Aufnahme, setzt auch die große Begeisterung hörbar ein, als das Werk der Zugabe erkannt wird.
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Warum ich jetzt aber darauf komme, ist durch die Warteschleife eines sehr großen Unternehmens begründet, die dieses Werk als Wartemusik bereitstellt.
Die Aufnahme wäre musikalisch in Ordnung ist aber technisch derart verklirrt, dass es eine Schande für ein Unternehmen ist, welches bei PR-Aktionen keinen Euro scheut, um perfekt dazustehen. An meinem Telefon scheint es nicht zu liegen, weil ich bei einer anderen Firma ein Schubert-Impromptu höre, welches durchaus in annehmbarer Qualität bei mir ankommt.
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Soviel zum Qualitätsbegriff.
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Um aber den geneigten Lesern und Leserinnen nahe zu bringen, um welches Stück es geht, sei hier eine Einspielung referenziert, die ich wirklich für ausgesprochen toll, sowohl musikalisch als auch technisch halte. Da höre ich mir die Einspielung auch durchaus wiederholt an, selbst wenn ich das Werk sonst nicht mehr hören kann.






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5
Mrz
2011

Zufall #2

In einem Sammelband russischer Musik habe ich das entdeckt:
(allerdings nur das erste Stück, die Serenade)



Das gefiel mir und ich habe es für eine russische Gesellschaft geübt, allerdings noch nicht aufgeführt.
Auf youtube habe ich dann andere Stücke der petit suite von Borodin gehört, die mir auch gefielen. Am Freitag hab ich bei Doblinger angerufen, ob sie die Noten haben. Nicht lagernd.
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Heute sprach jemand vom Klavierauszug der Unvollendeten von Schubert. Ich hatte den, allerdings finde ich nur mehr einen Teil der Noten. Irgendwann war da der Hund (im wahrsten Sinne des Wortes) im Spiel. Während ich aber noch den Rest der Noten suchte, fiel mir die Petite Suite in die Hände. Ich hatte die Noten sogar.
Sofort setzte ich mich hin und nach einer Stunde hatte ich die Suite so recht und schlecht zweimal durchgespielt. Sofronitsky spielt die Mazurka 1 wesentlich schneller, als ich es für richtig empfinde. Leider habe ich den zweiten Teil seiner Einspielung nicht gefunden.
Aber das ist eine ganz allerliebste Reihe von Stücken. Das macht großen Spass es zu spielen.



Das sind die ersten drei Stücke davon. Jetzt fehlt also noch die Mazurka 2 und die Reverie. Aber um sich vorzustellen, wie der Stil der Stücke ist, reicht das Muster schon ganz gut.
Und das ist mein persönlicher Luxus, dass ich das erstens fast vor Mitternacht und zweitens praktisch vom Blatt spielen kann. Meine Freunde wissen, dass ich das nicht übertreibe.
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20
Feb
2011

the link home

Während ich noch am Kommentar zu mock turtles Eintrag schreibe und mich an der Musikauswahl selbst ein wenig festfresse, hat in Ö1 bereits die Übertragung der 6. Symphonie von Gustav Mahler begonnen.
Aber von den 85 Minuten habe nur 6% versäumt. Ich glaube, die kannte ich schon;)
Aber es ist nie zu spät, noch immer aufzudrehen.

https://oe1.orf.at/programm/267556
Von hier kommt dann schon irgendwie zum Live-Stream.

P.S. Es gibt auch noch andere Links nach Hause:

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12
Feb
2011

SWOT

Ein Begriff aus dem Management. Die ersten beiden Buchstaben stehen für Strengths (Stärken) und Wekanesses (Schwächen), Opportunities und Threats bleiben heute außen vor.
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Schwächen: Faktum ist, dass mein Hirn schwächer wird. Liebevolle Freunde trösten mich mit dem Übergang von fluider zu kristalliner Intelligenz, mit der Kompensation von mehr Erfahrung. Ich selber tröste mich mit vergrößerter Zugriffszeit bei vergrößtertem Datenvolumen. Aber es ist eine Tatsache, dass ich heute im Denken langsamer geworden bin. Einfach langsamer.Ich komme noch zu den gleichen Resultaten.
Aber die Denkfortschritte sind mit (von mir selbst erkennbaren!) Fehlern durchsetzt und der reine Vorgang einer Ableitung dauert länger. Das mit dem blitzartigen Begreifen ist nicht mehr.
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AUSSER EINEM KLEINEN GALLISCHEN DORF, ... (man kennt das.)
Es gibt noch ein Refugium, wo das Denken und Erfassen schneller und besser funktioniert, obwohl es absolut unglaublich erscheint.
Dieses Refugium ist die Musik, insbesonders das Klavierspiel.
Ich erfasse mehr und darüber hinaus schneller. Das war auch so, wenn ich lange nicht gespielt hatte, - wenn man doch eigentlich wieder etwas Übung benötigte. Dabei sehe ich schlechter und brauche gute Beleuchtung. Der Zusammenhang zwischen der Zeit, die es braucht, um einen ungewöhnlichen Akkord zu erfassen, ist umgekehrt proportional zu der vorhandenen Helligkeit der Beleuchtung. Die Verbindung zwischen Augen und Fingern funktioniert besser, und das, obwohl ich oft eine Woche lang nicht zum Spielen komme, wenn ich auf Reisen bin.
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Es ist sonderbar, aber schlecht ist es nicht:)
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11
Feb
2011

Liszt und Slobodyanik

Mein Zugang zu Liszt war kein leichter. Eröffnet hat mir diesen Alexander (Sascha) Slobodyanik. Über ihn findet sich ein sehr schöner Nachruf in den New York Times. In Wikipedia ist er zu finden, allerdings nicht unter den russischen oder ukrainischen Pianisten sondern nur unter seinem Namen. Den Namen habe ich immer wieder vergessen, obwohl er mir von Zeit zu Zeit einfiel und dann wieder entfiel.
Er war eigentlich nur Sascha. So wie der andere Sascha, der Alexander Satz. Ich habe ihn nur indirekt spielen gehört, aber ich habe zwei Tage mit ihm verbracht.
Zuerst bei Bösendorfer, wo ich ihn abholte und mit ihm zum Nierscher-Heurigen in Klosterneuburg fuhr. Dann ging es um Mitternacht in den 4. Bezirk, wo russische Emigranten wohnten. Einer hatte gerade Brot aus Russland mitgebracht. Es war eine Bombenstimmung. Ich kam damals um 5 Uhr früh nach Hause.
Den nächsten Tag machten wir Sightseeing-Tour, speisten und unterhielten uns. Er war damals ungefähr 47 Jahre alt. Die Zeit seiner größten Berühmtheit war vorbei, aber trotzdem wurde er gefeiert, wenn er in Wien beispielsweise ein Konzert gab.
Ich war daher recht unbefangen und fragte ihn über Prokofiev aus. Eigentlich hatte das Gespräch schon am Vorabend begonnen, denn er brachte mir am zweiten Tag eine Kassette mit einer Einspielung der 7. Sonate durch ihn mit. Die habe ich mir dann ein Jahr lang jeden Tag mehrere Male im Auto angehört.
Irgendwie kamen wir dann auf Liszt zu sprechen. Zuerst ging es nur um die Schwierigkeiten der h-moll-Sonate. Doch recht bald erklärte er mir, dass nicht die Technik im Vordergrund stehen würde. Liszt wäre ein tiefreligiöser Mann gewesen und den Zugang zu seiner Musik könne man nur finden, wenn man diesen Aspekt berücksichtigte.
Sascha war ja auch ein Schüler von Neuhaus gewesen, so wie der von mir verehrte Svatoslav Richter. Eigentlich war es schon unheimlich faszinierend für mich, so nahe an "den Großen" zu sein. Ich gebe zu, dass ich bis zu diesen Gesprächen bei Liszt immer das virtuose Element im Vordergrund gesehen hatte, was mich ein wenig die Nase rümpfen ließ.
Seit den damaligen Unterredungen, bei denen wir lange in meinem 20-Jahre alten Mercedes saßen, (ein Traumauto) hatte ich einen anderen Zugang zu Liszt. Das Meditative öffnete sich mir und ich hatte den Eindruck als wäre eine Schicht abgefallen.
Ähnlich wie bei anderen Musikern hatte ich das Erlebnis, innerhalb kurzer Zeit eine sehr starke Beziehung aufzubauen. Ich muss damals wie ein Schwamm gewesen sein, der alles aufsaugte. Ich war immerhin schon vierzig und trotzdem noch neugierig wie nur irgendwas.
Heute habe ich nach Sascha gegoogled und war plötzlich erfolgreich, allerdings mit dem Wermutstropfen, dass er schon vor drei Jahren verstorben ist. Ich hätte gerne noch einmal Kontakt aufgenommen, aber da gäbe es auch noch viele andere. Ich weiß nicht, ob er sich noch erinnert hätte. Bei Satz war das etwas anderes. Da hielt die Verbindung bis kurz vor seinem Tod an. Aber der lebte schließlich in Graz und spielte oft in Wien.
Das ist der Link zu seinem Nachruf:
https://www.nytimes.com/2008/08/13/arts/music/13slobodyanik.html?_r=2&ref=obituaries&oref=slogin
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Wenn ich schon einmal übe ...

und dann um ein Uhr noch Lust habe, etwas ganz, ganz Neues zu spielen, was ich noch nie gespielt habe, etwas Besinnliches, ohne Glamour, etwas nur für mich allein, dann entdecke ich dieses Stück und es gefällt mir auf Anhieb. Die Kadenz ist tricky, aber der Rest kommt einfach aus der Musik heraus. Das spielt sich von selbst.



Und weil ich schon beim Liszt bin, habe ich das heute entdeckt. Und wenn ich nichts getrunken habe, komme ich da sogar auf Anhieb durch. Das liegt mir. Werd' ich auch üben. Man gönnt sich ja sonst nichts.
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1
Feb
2011

Manche werden das noch hören

Ein wunderschönes Stück: Sposalizio

Eine längere Geschichte:
Es muss so um 1991 oder 1992 gewesen sein, dass ich dieses Stück "auf Bestellung" spielte. Ein befreundeter Geschäftsführer gab jedes Jahr ein kleines Fest für seine Kunden, - und zwar immer mit anderen Programmen. Und weil ihm dieses Stück so gut gefiel, ich hatte es einmal bei einem Vereinsabend gespielt, kam ich in den Genuss, einmal in meinem Leben eine bezahlte Konzertvorstellung zu geben.
Jetzt im Jahr 2011 wurde ich angesprochen, in einem Konzert im Oktober, die Liszt Festpolonaise mit einem anderen Vereinsmitglied vierhändig zu spielen. Ich habe zugesagt, obwohl ich das Werk bis jetzt eben nicht kannte. Dabei habe ich aber gefragt, ob ich auch Sposalizio bringen könnte, das "obere" Stück. Weil es dann wenigstens Sinn macht, es noch einmal konzertreif zu üben.
Als ich jetzt das erste Mal wieder unter die Pfoten bekam, war ich überrascht, dass noch sehr viel vorhanden war. Eine Seite muss ich neu üben, die mit den Oktavenläufen in der linken Hand. Aber selbst bei denen merke ich, dass sich die Hand noch erinnert.
-
Das wird also eine nette Geschichte im Oktober. Und Sposalizio werde ich vielleicht zu meinem Geburtstag auch spielen.
Die Grimassen und die Gestik von Brendel gehen mir unheimlich auf den Hammer. Aber es die beste Einspielung auf youtube. Und seine Interpretation deckt sich haargenau mit meinen Tempi und Phrasierungen. Damals hatte ich mir nämlich ziemlich viele Gedanken gemacht. Lustig ist, dass ich bei dem damaligen Konzert auch eine Farbkopie des Bildes mit hatte und den Leuten einen kleinen Vortrag darüber hielt. Da musste man noch echt ins Copyshop gehen, um so ein Bild halbwegs gerecht aus dem Kunstband entsprechend zu vergrößern.
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23
Jan
2011

Berufsentscheidung

Die Zeit, um die ich weniger blogge, geht ins Klavier. Zur Zeit übe ich an Wochenenden zwischen 4 und 6 Stunden. Warum das so ist, habe ich bereits beschrieben.
Dabei spiele ich auch manchmal irgendetwas, was ich früher gespielt habe.
Den unten referenzierten Janacek habe ich mit ungefähr 14 Jahren bei einem Schülerkonzert aufführen müssen. Mein Klavierlehrer war ein sehr guter und hat mir an sich immer sehr gute Programmstücke ausgesucht. Und im Prinzip habe ich die auch ausreichend gut absolviert.
Aber speziell am ersten Stück kann ich heute rückblickend meine Frustration festmachen. Ich kann das Stück heute so oder vielleicht sogar besser als in der Aufnahme spielen. Und ich wollte es auch gerne damals so spielen können. Aber es war unmöglich. Die musikalischen Figuren gingen nicht in die Finger, weil sie nicht richtig in den Kopf gingen.
Janacek hat "Im Nebel" mit 58 Jahren geschrieben. Sie drücken seine Kindheitserinnerungen (im Nebel verschwommen) in der Gegend Mähren, Schlesien aus.
Wie - so frage ich - soll man, selbst noch ein Kind, Kindheitserinnerungen musikalisch umsetzen können. Man kann das Werk zwar einstudieren, doch es berührt nicht die Seele.
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Mir ist das mit einigen anderen Werken ähnlich gegangen. Musikalisch hatte ich die Musik im Ohr, aber ich konnte sie nicht so spielen, wie ich sie im Ohr hatte.
Und das hat mich letztlich bewogen, nicht Musik zu studieren.
-
Letztlich sehe ich es als die richtige Entscheidung an. Ich habe auf diese Weise viel mehr Freude mit Musik erlebt als es anders wahrscheinlich gewesen wäre.
Und die Chance berühmt zu werden, liegt bei 0,0003%.

Janacek: Im Nebel 3 und 4
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18
Jan
2011

Zu teuer

Eigentlich hatte ich vor, einen Saal im Musikvereinsgebäude zu mieten. Einen von den neuen, die klein genug sind, sodass auch eine Freundes- und Verwandtenschar den Saal füllt.
Heute habe ich mich nach den Preisen erkundigt.
950+MWSt. würde ich ja nicht als so schlimm empfinden. Aber noch einmal 1000 für die Flügelbeistellung und alle weiteren Details kosten noch extra, ist mir etwas zu üppig.
Es hätte schon meine Eitelkeit befriedigt, einmal dort zu spielen. Doch jetzt werde ich entweder etwas Günstigeres suchen oder das Konzert einfach bei mir zu Hause machen. Für das Geld kann ich mir an meinem Flügel so einiges machen lassen.
30-40 Zuhörer haben auch Platz, nur bei den Gästen muss ich dann halt sieben. Oder ich mach zwei Abende. Das ginge vielleicht auch.
Ich weiß schon, dass die Preise in den letzten Jahren angezogen haben. Aber in der Erinnerung hatte ich ganz andere. Und schlimm finde ich, dass die Flügel extra von Bösendorfer angemietet werden (oder von Steinway). Das hätte es früher nicht gegeben.
Irgendwie schon ärgerlich.
Aber es gibt andere Plätzchen, wo der Flügel bereits drin steht. Muss man schauen, wieviel das vis-a-vis von der Secession kostet.
Oder hat jemand noch andere Ideen?
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abohn - 25. Apr, 15:30
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lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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