Musik

4
Aug
2014

Vier Tage in einer anderen Welt

Eigentlich sind es ja nur 24 Stunden, noch eigentlicher 23 Stunden und ein Vorabend. Am Vorabend gibt es das Rheingold und dann um 17:00 Walküre, um 23:00 Siegfried, um 11:00 Götterdämmerung. Das sind 16 Stunden Oper und dann noch Wagner. Das will nicht jeder haben. Aber doch ziemlich viele. Wahrscheinlich noch viele mehr, denn das Passionsspielhaus in Erl war ausverkauft. Die Orchestermitglieder gestehen, dass sie geschafft sind. Sie müssen ja durchspielen. Der Dirigent? Der weiß, was er sich zumuten kann. Gustav Kuhn könnte wahrscheinlich alle Wagner-Oper in einer Tour hintereinander dirigieren und braucht nicht einmal einen Kaffee dazu.
Ich schreibe hier keine Musikkritik. Was sollte man schreiben? Die Sänger waren großartig, es ist unfair einen oder eine hervorzuheben. Aller drei Brünnhilden haben mir gefallen, die Stimme des Hagen ist wunderbar, manche Sänger kennt man schon von wo anders her. Der Orchesterklang hingegen ist überirdisch. Es mag die Akustik des Hauses sein, das Orchester befindet sich hinter der Bühne, aber ich glaube, dass Gustav Kuhn einfach genau vermitteln kann, wie er es haben will. Und das jugendliche Orchester folgt ihm.
Jetzt habe ich aber nur zwei Tage gestreift. Ich habe zum ersten Mal das neue Festspielhaus in natura gesehen. Ich finde es passt wunderbar zum Passionsspielhaus und noch besser in die Landschaft. Doch die erste Einstimmung erfolgte bei einem Spaziergang um den Hechtsee. Der Ausklang vor der Heimreise war eine kleine Tour ins Kaisertal, die berühmten 285 Stufen. Dass ich das heute mit 10 kg mehr als beim letzten Mal vor 9 Jahren geschafft habe, ist ein umso größeres Wunder, als ich ja ein lädiertes Bein hatte. Aber ich wollte hinauf. Meine Frau war ebenfalls begeistert, - von allen Aktionen.
Nun muss man wissen, dass es vielleicht andere geben wird, die den 24-Stunden-Ring nachmachen werden. Kuhn hat schon erklärt, dass dieser Ring der letzte seiner Art (für ihn) sein wird. Ich glaube, dass dies eine weise Entscheidung ist. Man soll die Götter nicht versuchen, indem man versucht, eine Außergewöhnlichkeit noch zu übertrumpfen.
Und ein bisschen stolz bin ich jetzt und sentimental werde ich in Jahren sein, wenn ich sagen kann, dass ich beide 24-Stunden-Ringe in Erl erlebt habe.

Ein bisschen fühle ich mich noch immer wie in einer anderen Welt.
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14
Jun
2014

Andras Schiff

109+110+111=960

Today was the last evening in a row of recital evenings when Andras Schiff played all Beethoven-Sonatas.
I missed two recitals, but today could have been perfect. Like a proper groupie I have took his book about Beethoven-sonatas and one Beethoven-album of scores to have them signed. But the queue was so long and only slowly moving so I did not want to wait for another hour.
Maybe he will read this because some agents collects everything where his name is contained. So I am writing here in English what I would have liked to tell him.
There is no discussion about his performance on Beethoven. I would say that he is intellectually equally controlled like Alfred Brendel but he shows more heart. His feelings for Beethoven's music show and carry an enormous musical power. His generosity concerning the add-ons is also remarkable. Bagatelles op 126, Diabelli-variations op 120 and today?
First of all he managed to suppress applause between the three sonatas by not letting go the hold on the keys. Starting after a reasonable break that was still included by former peace he started the next sonata without interception.
I read in his book that this three sonatas are a sort of musical last statement (or even will) of Beethoven. It is quite audible that Schiff like the op 100 especially.
after opus 111 - everybody knows what this number means - there was big applause and after the fifth curtain he spoke up in his usual form and sentence: "this will now take a long time. So people should leave that have not got the time."
My personal idea about opus 111 would allow for no encore but one. The slow movement of the last Schubert sonata DV 960. Schiff sat down and started with the first movement of DV 960. And he played the whole sonata. For some people in the hall the sonata was unknown as was probably 109 and 110. My neighbor asked me afterwards whether that had been the Goldberg-variations. And she had played piano for 14 years. But of course that may happen.
Later in the subway I was asked again when people overheard that I was talking with my wife about the eveing.
Apart from the fact that Schiff might have read my thoughts I was quite pleased that he used the same tempo which I prefer for the first and the fourth movement. He was somewhat faster in the second movement and somewhat slower in the third movement. But that is far from critizising him. It is the tempo he obviously feels and then it must be right to play it that way. I learned a lot by listening to Schubert and to 109 and 110. I was sitting in the first row directly looking at the keyboard. I could watch his fingers and his pedaling in some interesting bars. Better than any piano lesson.
But that all concerns technicalities.
The main message must be: he makes music and by doing it he offers a convincing sincerity.

What could one ask for more?
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9
Jun
2014

der kleine Spaziergang

Dieser Text entstand aufgrund eines sehr gut gemeinten und guten Kommentars, der mich vor einer Pianistenlaufbahn warnen wollte. Nicht, dass dies in meinem Alter noch notwendig sein sollte. Aber er hat mich zum Nachdenken angeregt.

Ich habe noch einmal über die Musiker-Laufbahn nachgedacht. Mein Vater war kein Berufsmusiker. Franz Schmidt, ein bedeutender Komponist, hat ihn als Schüler abgelehnt, weil mein Vater damals mit seinem Bauingenieursstudium fast fertig war. Die zwei Jahre Musikakademie daneben waren für Schmidt nicht ausreichend, um ihm ernsthafte Musikertendenzen zu beweisen.
Mein Vater hat dann ungefähr ab dem 50. Lebensjahr nebenberuflich Musikvorträge gehalten. (Mit 55 Jahren wechselte er zu einem neuen Arbeitgeber (Rechnungshof), hat aber die Vorträge bei seinem alten weiter geführt.) Sein Publikum ist ihm 20 Jahre lang treu geblieben. Er hat es von Händel und Bach bis zu Prokofiev, Richard Strauss und Schostakovich und Ernst Krenek getragen. (Schallplattenvorträge mit Einführungen für besseres Verständnis von Aufbau, Struktur und Themengestaltung)
Ich habe beim Spielen zugehört, wenn er die Vorträge erarbeitet hat. Dadurch habe ich damals ein ziemliches Repertoire kennen gelernt.
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Wenn ich heute so etwas wie ein "Konzert" gebe, hat das verschiedene Anlassfälle. Einer war mein 60. Geburtstag. Da wollte ich noch einmal Liszt, Mussorgsky und hauptsächlich Schubert zeigen. Ich wollte mir auch beweisen, dass ich das schaffe. Das waren damals 2 Stunden Programm und ich musste echt Kondition trainieren, um durchhalten zu können.
Das Konzert in Belgrad für ungefähr 50-60 Personen geschah auf Wunsch anderer. Für mich gab es einen kommerziellen Hintergrund: Image-Werbung für meine Firma. Die Leute (es waren "wichtige" Zuhörer dabei) werden vermutlich Werbung machen, wenn ich wieder so etwas veranstalten sollte.
Vor 25 Jahren hatte ich in Japan großen kommerziellen Erfolg, weil ich mir nicht zu gut war, in Privathäusern bei Hausmusikabenden aktiv zu werden. Da kamen die Töchter von gut situierten "Bürgerlichen", die gerade ihre Diplomarbeit einstudierten. Alle waren ganz entzückt, dass ich da praktisch jedwedes Stück vom Blatt begleiten konnte.
Und da komme ich zu meinem Punkt: er betrifft Hausmusik. Es ist ja gerade der Verzicht auf professionelles Solistentum, der es ermöglicht, den Leuten die Klassik und Romantik in der Weise nahe zu bringen, dass sie erkennen, wo der Unterschied zwischen der Konserve und dem echten Musizieren liegt. Das könnte ich durchaus noch einmal als erstrebenswert für mich ansehen. Ich muss dabei nichts verdienen. Eine Gruppe von 30 Zuhörern, die etwas bekommen, was sonst praktisch nicht mehr erhältlich ist, reicht vollkommen aus, um bestimmte Mühen auf sich zu nehmen.
In der Beziehung bin ich weitaus professioneller als viele Berufsmusiker. Wenn ich einmal die ganz großen ausnehme, (an die ich leider technisch nie herankommen kann) gibt es eine ganze Reihe von Musikern, die sehr gut spielen, aber keine Musik machen. Sie spielen die Musik herunter. Unabhängig von Saalakustik, unabhängig vom Flügel, unabhängig davon, wie ihre eigene Gefühlslage ist. Professionell halt. Aber genau das Gegenteil davon ist Musizieren.
Ich habe mir ja jetzt zum Ziel gesetzt, alle 32 Beethoven-Sonaten spielen zu können. Das wird noch ein hartes Stück Arbeit, besser Vergnügen. Nicht professionell. Doch wenn ich es zustande bringe, gehöre ich vielleicht zu eintausend Spielern, die das überhaupt bisher geschafft haben. Konserven gibt es weniger. Aber ein Professioneller wird das nicht in Angriff nehmen, wenn er keinen Vertrag bekommt, es auch aufführen zu können. Ich brauche keinen Vertrag. Meine Pension reicht vollkommen aus. Wird ausreichen. Ich verdiene jetzt nicht mehr, als ich in der Pension bekommen werde.
Von Laufbahn brauche ich doch mit 63 nicht mehr träumen. Ich habe meine Laufbahn schon absolviert.
Aber für einen kleinen Spazierweg werde ich immer zu haben sein :)
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8
Jun
2014

Mehr vom Konzert

Der Mozart war die erste Sonate, die ich gespielt habe. Ich habe ziemlich geschwitzt und der Flügel war ganz ungewohnt.

Aber den Zuhörern hat es gefallen. Den Beifall habe ich allerdings ausgeblendet:)

Mozart KV333

Für die LeserInnen, die zur Zeit lieber Mozart als Beethoven hören.
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4
Jun
2014

Schreiben oder üben

Wollte heute ein neues Kapitel schreiben. Aber dann habe ich mich doch ans Üben gemacht.
Eine bestimmte Sonate hat Andras Schiff so toll gespielt, dass ich sie als nächste auf mein Übungsprogramm gesetzt habe.
Er hat sie sogar zweimal gespielt, wobei er gemeint hat, dass sie nicht sehr bekannt ist und nur ganz selten im Konzert gespielt wird.

Das ist genau etwas für mich.

22. Sonate Beethoven

"Die Stellung der Sonate zwischen der Waldsteinsonate und der Appassionata hat nach Joachim Kaiser immer wieder dazu geführt, den Rang auch dieses Werkes ausdrücklich betonen zu müssen, weil sie natürlich von diesen beiden "Gipfelwerken abendländischer Musik" überragt werde, deren Rang sie nicht erreiche. Ein vollgültiges Werk Beethovens sei sie aber dennoch, wenn auch eher von "verspielt artifiziellem" Charakter" [nach Wikipedia]

Von der Schwierigkeit ist sie aber den anderen ebenbürtig, wenn man den zweiten Satz so schnell spielt, wie es Andras Schiff tut. (also sauschwer)

ich habe auch nur Einspielungen von Richter und Barenboim gefunden. Das besagt ja wohl auch einiges.
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2
Jun
2014

Mehr vom Konzert

Das Video für youtube zu konvertieren und hochzuladen dauert ja immer endlos lange.
Hier gibt es nunmehr die Zugabe, die ich mit einer Einleitung angesagt habe, dass sie im Zuge der kürzlichen Flutkatastrophen ausgewählt wurde und den Opfern derselben gewidmet ist.

Mittlerweile habe ich die Aufnahmen auf einer vernünftigen Anlage gehört und festgestellt, dass am Sound selbst nichts zu verändern ist. Er ist sehr hell, doch durchaus im Rahmen dessen, was ich noch als gut empfinde.

Also viel Spaß:
Schubert DV960 2. Satz
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27
Mai
2014

Bevor danach

Das ganze Event hat fast zwei Stunden gedauert.
Hier ist etwas für meine fünf LeserInnen:

Vor dem Beginn

Eine Sonate ist jetzt einmal hochgeladen:
Der Beethoven
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25
Mai
2014

Danach

Bekannterweise habe ich gestern ein paar Sonaten gespielt. Das war ein interessantes Erlebnis. Ursprünglich war ich schon ein bisschen skeptisch gewesen, wie das mit dem Eventmanagement funktionieren würde. Es hat im Prinzip überhaupt nicht funktioniert, denn die notwendigen Stellen waren durch Personen verlinkt, die kein besonderes Interesse daran hatten.
Das endete damit, dass das Personal der Gallerie keine Ahnung hatte, dass ein Konzert stattfinden sollte. Das wurde mir von dem Herrn mitgeteilt, der schon etwas früher als ich dort war und mir später die Seiten umblättern sollte. Aber er beruhigte mich auch gleich und meinte, das wäre dort so üblich, das würden wir schon in den Griff bekommen. Tatsächlich wurde rasch der Flügel in Position geschoben und Sessel aufgebaut. Das scheint dort Routine zu sein.
Trotzdem war ich etwas skeptisch, ob mögliche Zuhörer auch die richtigen Hinweise erhalten würden, wo sie hinmüssten.
Das wir in der Gallerie kein Catering einladen durften, war aufgrund der ausgestellten Bilder und eines möglichen Risikos verständlich. Stattdessen brachte ich Mozartkugeln für eine allfällige Pause mit. Schließlich hieß das Programm "Wiener Klassik".
Die Probe mit dem Umblättern funktionierte sehr gut. Mein Helfer ist der Leiter der Kulturorganisation spanac, Dirigent, Chorleiter und Musikwissenschaftler. Klavierspielen konnte er auch, also war in dieser Richtung alles abgesichert.
-
Zwischen der Probe und dem Konzert gab es noch eine Bildvortrag der Akademie, was mich mit Sorge erfüllte, ob die Zuhörer rechtzeitig verschwinden würden, um mir Platz zu machen. Meine Mitarbeiterin, Nenad und ich setzten uns inzwischen in ein Kaffeehaus. Auf dem Weg dahin kamen wir an einem Straßenkonzert vorbei. Nenad erzählte, dass da viele seiner Sänger vom Chor mitmachen würden. Der Chor klang sehr gut. Im Kaffeehaus stieß noch ein alter Bekannter zu uns, ein Kulturmanager, der mir die Videoaufnahmen gemanagt hatte. Er wusste über die Schwierigkeiten in der Gallerie Bescheid und nannte mir andere Plätze, wo ich künftig Konzerte veranstalten könnte, wenn ich das wollte. Als wir im Kaffee saßen, kamen eine Menge Personen vorbei, die entweder Nenad oder Nikola, den Manager, kannten. Irgendwie erzeugte das eine beruhigende Wirkung. Wir gingen zur Galerie zurück und tatsächlich hörte der Vortrag fünfzehn Minuten vor Konzertbeginn auf. Ich sah auch die ersten Gäste, doch ich verlor ein bisschen den Überblick und kündigte an, dass wir erst um viertel acht beginnen würden. Ich stand ein bisschen auf der Knez Mihajlova herum, um allfällige verirrte Zuhörer aufzusammeln. Als ich wieder hineinkam, war ich erstaunt, dass alle Sessel besetzt waren, ich ersuchte, dass noch eine zusätzliche Reihe aufgestellt werden würde. Das klappte überraschend schnell und gut.
Insgesamt waren jetzt als sechzig Zuhörer versammelt, von denen ich die meisten recht gut kannte. Auch der Außenhandelsdelegierte mit seiner Frau und Tochter war gekommen. Ich hatte ihn eingeladen, weil ich wusste, dass seine Frau und Tochter sehr interessiert sein würden.
Ich wurde vom Direkter des mathematischen Instituts der serbischen Akademie für Wissenschaft und Kunst vorgestellt.
Dann begann ich mit der Geschichte des "Events". Ursprünglich als eine "lecture" geplant mit einem musikalischen Bonus, hatte sich die Programmgestaltung komplett umgedreht. Jetzt war es ein Konzert geworden - mit fünf Minuten "lecture", in denen ich das Testen eines Flügels mit dem Testen von Software verglich. Ich legte das etwas humorig an und hielt mich kürzer, als es Personen von mir kennen.
Dann begann ich die Mozart-Sonate anzusagen.
Die musikalische Leistung möchte ich hier nicht beschreiben. Ich bemerkte aber, dass die Finger genauso nass waren, wie bei meinen ersten Schülerkonzerten. Der Schweiß rann mir über die Stirn. Es war warm, zusätzlich gab es die Spots und die Anstrengung war spürbar. Trotzdem fühlte ich mich zusehends wohler und der Beethoven lief ohne Probleme. Dann gab es eine Pause, in der die Mozartkugeln verteilt wurden. Die Videofilmer waren sehr zufrieden. Das Ambiente war ja mit den Bildern sehr attraktiv. Nach einer kurzen Zeit ging es mit Schubert weiter.
Als Zugabe stellte ich eine kurze und eine lange zur Wahl. Es wurde die lange gewünscht. Die hätte ich sowieso gespielt, weil ich sie mit einer Bemerkung zur Flutkatastrophe einleitete und den Opfern der Überschwemmungen widmete. Ich spielte den langsamen Satz der letzten Schubert-Sonate und winkte ab, als sie nachher applaudieren wollten. Insgesamt gab es dann aber doch noch einen Schlussapplaus und anschließend eine Menge Komplimente. Was für mich mehr zählte, war der Überraschungseffekt, den ich bei einigen erzielt hatte. Sie werden Werbeträger sein, falls ich noch einmal so etwas veranstalte. Im Prinzip mache ich es ja auch als Image-Werbung für meine Firma und hoffe auf den Übertragungseffekt.
Um halb zehn war Schluss, also tatsächlich ein vollständiger Konzertabend. Ich hatte auch alle Wiederholungen ausgespielt.
Ich hatte tagsüber nichts gegessen und auch nach dem Konzert war mein Appetit ziemlich reduziert. Ich war ganz schön müde und erschöpft.
Das emotionale Fazit war allerdings: sehr zufrieden:)
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23
Mai
2014

Programm in letzter Minute

Noch schnell in der Firma doppelseitig ausdrucken und dann geht es mit einem Koffer mit 22 kg Seminarunterlagen nach Hause. Das Seminar ist Arbeit, das Konzert ist Privatvergnügen. Es gibt noch keine Vorstellung, wie viele Leute kommen werden. Zu den einzelnen Texten gibt es Bilder von Linz, Wien, Steyr und dem Steppenhund:)




Austrian Work and Classics

Introduction: Testing the quality of a piano

The musical program:

Wolfgang Amadeus Mozart
Sonata KV333 in B-flat-Major

This sonata with its singing character shows some stylish similarities with the pieces of Johann Christian Bach, a much older friend of Mozart. Its composition is dated 1783, but it is also possible that it was already composed five years earlier. The final movement imitates a piano concerto with “tutti” and “solo” instrument. The sonata is one of Hans’ favorite Mozart-sonatas,although until recently it was not known to him that the sonata is called “Linzer Sonate” after the city were the pianist has been born and the sonata was written.

Ludwig van Beethoven
Sonata opus 2/1 in F-minor

Beethoven has written 32 sonatas, from opus 2 till opus 111. Joachim Kaiser one has remarked that there are not any two sonatas that could resemble each other. They are all different, Beethoven could not endure the idea of repeating his compositions. One could mean that the first sonata would be a simple one as the first three sonatas are dedicated to Joseph Haydn, the most adored composer of that time, whom Mozart, Beethoven and Schubert would call “Papa”. The sonata however does not appear to smoothly fit in in the row of many sonatas written by Haydn and Mozart. Beethoven starts with rebellion, fight and enormous drive. He seems to say “Here I come, listen to what I have to tell you.” While the pianist is currently working on sonatas that have been written at a later time the challenge of this sonata remains unaltered. 50 years ago the sonata was played by the pianist for the first time. It was a big challenge then and it still is one today.





Franz Schubert
Sonata DV 664 in A-Major

If one would ask for the pianists’ favorite composer the answer might be Franz Schubert. But the favorite sonatas would be DV958, DV 959, DV 960, not especially DV 664. However there exists a reason to select exactly this sonata. While Franz Schubert is considered to be a romantic composer this sonata brings us back to the playfulness of a Mozart sonata, thus rather retaining a classical style. Supposedly it has been written in 1819, meaning that Schubert has composed it at the age of 22. He dedicated the Sonata to Josephine von Koller who lived in Steyr and was considered “very pretty” and “talented” by Franz. Incidentally Steyr is the Austrian city where the mother of the pianist was born. The sonata was on one of the first long playing records (33 r.p.m.) the pianist was listening to when he was six years old. Svatoslav Richter performed the “Wanderer fantasy” on side A and Sonata KV 644 on side B. Imagine walking on a very nice sunny day in spring time.



Hans Hartmann

begun to play piano at the age of 5. During his high school years he was educated by Anton Hueber, a composer and scientist who later became a professor at the Vienna Academy of Music. He would have liked to have Hans pursuing a musical career but engineering and electronics were of greater interest. Actually Hans decided against a career as a musician at the age of eleven, because of his great frustration that he could not produce the sound that he was used to when listening to famous pianist. His career as a developer, inventor, sales man, teacher and business man was interrupted in 1988, when for six years he was the export manager for Bösendorfer pianos. Bösendorfer was considered the top instrument known for its special sound that would show in chamber music and especially in accompanying voice. Never stopping to play Hans prefers to do chamber music and plans to play all 32 Beethoven sonatas once he is in retirement.


Place: The Serbian Academy of Science and Arts SANU
Knez Mihailova St 35,
Belgrade, Serbia

Time: 26. May 2014, 6p.m.
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11
Mai
2014

unbeschreiblich

Den Beitrag habe ich auf Facebook zu einem Foto eingestellt.
(Er geht allerdings im Umfang über die Facebook-verträgliche Länge hinaus, daher erfolgt hier die Kopie.)


Am Donnerstag spielte Andras Schiff wieder aus seinem Beethoven-Sonaten-Zyklus 5 Beethovensonaten. Dabei gab es einige Besonderheiten. Nachdem er opus 54, die 22. Sonate, gespielt hatte, stand er auf und meinte, die Sonate würde nur ganz selten gespielt. Er würde sie wiederholen - und das hoffentlich besser. (Es waren tatsächlich ein oder zwei Ausrutscher passiert, die man allerdings nur dann hören kann, wenn man die Sonate vom Notenbild genau kennt.) Tatsächlich war aber die zweite Version noch etwas besser um nicht zu sagen fantastischer. Das Allegretto spielte er mit einer Leichtigkeit und atemberaubenden Schnelligkeit, die ich so noch nie gehört habe.
Dann folgte die Appassionata und nach der Pause 24,25,26 ("Le Adieux"). Über Nr. 24, die einzige Sonate in Fis-Dur, hat er einmal gesagt, dass sie selten gespielt wurde, weil es zu Beethovens Zeit üblich war, die Sonaten vom Blatt zu spielen. (Kann man sich ja kaum vorstellen, aber die Leute haben vermutlich wirklich mehr gekonnt.) Die sechs Kreuz sind dann schon etwas hinderlich, was mir Klavierspieler hinsichtlich des Blattspielens bestätigen werden können.
Tobender Applaus, stehende Ovationen.
Schiff geht noch einmal zur Klaviatur und sagt: "Das wird jetzt etwas länger dauern, - für die Leute, die keine Zeit haben." Er setzt sich hin und spielt das Thema. Das Thema der Diabelli-Variationen. Ich wusste, dass darauf noch 32, bzw. 33 Variationen folgen. Die dauern mindestens 50 Minuten. Und er hat alle gespielt. Traumhaft.
Hier möchte ich für Musikinteressierte etwas anfügen, dass mir selbst nicht klar war. (Und arrogant wie ich bin, nehme ich an, dass es da noch weitere gibt, die das Werk nicht so gut kennen.) Die Diabelli-Variationen haben die Opuszahl 120. Sie sind also nach der "berühmten Opus 111" entstanden. Man könnte, wenn es nicht despektierlich wäre, das Werk als Readers' Digest-Version des gesamten Beethoven-Klavierwerks bezeichnen. Inzwischen gelten sie als eines der großen Klavierwerke der Musikliteratur, auf einer Ebene mit den Bach'schen Goldbergvariationen.
Das Konzert hat insgesamt drei Stunden gedauert. Nach der "Zugabe" war das Klatschen recht schnell zu Ende. Ich kann nur "danke" an Andras Schiff sagen. Es war ein herausragender Musikabend. Mir schien auch, dass er an diesem Abend an seine eigenen Grenzen gegangen ist. Die Dichte bei "Le Adieux" kann kaum übertroffen werden.
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würde ich mich wundern, dass Sie nicht auf meinen Kommentar...
abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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