Musik

25
Dez
2013

die einfachen

Wenn ich so Bilanz ziehe, dann gehen jetzt:
1,4,6,7,8,9,10,11,13,14,15
vom zweiten Heft sind einmal gegangen:
16,17,18,19,20,21,25,27,28,30,31,32
Doch in Wirklichkeit strebe ich mein Ziel ja erst nach meiner Pension an:)
read 372 times

14
Dez
2013

7
Dez
2013

Lob

Bei Harfim gibt es heute etwas über das Lob zu lesen.
-
Ich habe mich heute durch 16 Seiten Liszt-Sonate durchgekämpft und festgestellt, dass sie entgegen meinen bisherigen Annahmen doch spielbar erscheint. Ich muss allerdings die Möglichkeit haben, jeden Tag zu üben, um nicht zu vergessen, was ich am Vortag geübt habe. (Gute Ausrede, nicht wahr?)
Aber ich will die einfach einmal spielen.

https://www.youtube.com/watch?v=lrZ9cswKfi0

Es steckt so viel drinnen, dass sich auch eine längere Überei rentiert. Loben wird mich dann allerdings niemand können, nicht einmal ich selbst. Denn so wie Nelson Freire werde ich sie wohl nicht hinbekommen.
read 202 times

1
Dez
2013

Prägung

Für die Erforschung von Prägung wurde Konrad Lorenz 1973 der Nobelpreis für Medizin verliehen.
Aus Wikipedia entnehme ich, dass Lernen durch Prägung statt findet, ohne dass Belohnung oder Bestrafung eine Rolle spielen.
Im weiteren lese ich:
"Prägung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie nur in einer bestimmten Zeitspanne stattfinden kann, die daher als sensible Lebensphase bezeichnet wird. Prägung ist also nicht nachholbar. In welchem Alter diese Phase nachweisbar ist und wie lange sie dauert, kann je nach Tierart sehr unterschiedlich sein."

Es gibt die unterschiedlichsten Formen der Prägung, die durch das Objekt unterschieden werden. Eine musikalische Prägung wird nicht erwähnt.

Wahrscheinlich gibt es sie nicht. Und wenn es sie gäbe, wäre es verwunderlich, dass sie bei einem Menschen im Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren stattfindet. Vielleicht muesste derjenige etwas zurückgeblieben sein. Vielleicht war ich selbst in einer gewissen Weise zurückgeblieben.
Soweit ich mich erinnern, war meine Entwicklung nicht normgerecht. Ich sprach nicht, bis ich vier war. (Heute leiden die Menschen darunter, dass ich zu viel erzähle.) Allerdings konnte ich dann schon mit viereinhalb lesen und das dann mit sechs Jahren auch ziemlich schnell. Andere Entwicklungen verliefen ähnlich. Spät begonnen und dann sehr rasch aufgeholt. Das konnte durchaus noch im Alter von 56 Jahren in manchen Disziplinen meines Berufsleben so vorkommen.

Ich schreibe diese Zeilen, weil ich mich musikalisch geprägt fühle. Gestern habe ich im Zuge einer Diskussion ein Musikstück im Internet angewählt, um eine Argumentation zu unterstreichen. Jetzt gibt es einige Komponisten und einige Werke, bei denen ich nicht abdrehen kann, wenn ich sie zufällig im Radio angedreht habe.
Das Stück, um welches es sich handelt, ist die siebente Symphonie von Sergej Prokofiev. Ich habe diese Symphonie sehr oft gehört, als sie mein Vater für einen Vortrag darüber studiert hat.
https://www.youtube.com/watch?v=mF8oTzXoyts
Die Symphonie ist grossartig, doch sie ist nicht grossartiger als viele andere Symphonien, sowohl von Prokofiev als auch die von anderen Komponisten. Für mich ist sie aber zu einem unglaublichen Ohrwurm geworden. Ich kann mir aber Unverständnis meiner LeserInnen vorstellen, die sich die Symphonie anhören und denken: ja ganz nett, aber es reißt mich nicht vom Hocker.
Für mich erweckt sie das selbe Gefühl, als würde ich eine besondere Schokolade beißen und wissen, dass ich mich nicht zurück halten müsste.

Ich kann die Ursache nicht ergründen. Daher behaupte ich, dass ich musikalisch geprägt wurde. Möglicherweise hätte jemand diese Musik verwenden können, um mich fern zu steuern.
Eines kann ich allerdings heute schon erkennen. Die Musik wurde ein Jahr vor seinem Tod geschrieben. Sie heißt "Kindersymphonie", weil sie sich an die Jugend richtet. Und sie strahlt im letzten Satz einen unglaublichen Optimismus aus. Dieser muss verwundern, wenn man Prokofievs Kriegssonaten, Nummer 6-8 kennt. Eine unglaubliche Versöhnung lässt sich da heraus hören.
Ja mehr möchte ich dazu nichts sagen.
read 410 times

10
Nov
2013

Entspannung

Artur Rubinstein, einer der größten Chopin-Interpreten, soll gesagt haben: er übe nicht, es reiche, wenn er jeden Morgen die Sextenetüde von Chopin spielte.

https://www.youtube.com/watch?v=gLZ4WJiDldU

(ab Minute 18:20)

Die dauert nur eineinhalb Minuten, danach ist die Hand so wie sie sein soll, entspannt, ausgeglichen, gleichermaßen geeignet für Sprünge und Läufe. Man könnte sagen, die Etüde ist ein Tibeter für den Pianisten.
Die Aussage ist ein bisschen zugespitzt doch nachvollziehbar. Die Etüde ist nicht einmal so extrem schwer. Ein motivierter Klavierspieler sollte sie üben können. Man kann sie genauso gut ganz langsam spielen. Man wird die Entspannung der Hand trotzdem merken können. Wenn nicht, hat man sie falsch geübt.
In den Zeiten als ich Rubinsteins Hinweis als Möglichkeit sah, mir das Üben zu ersparen, spielte ich die Sextenetüde und die darauffolgende Oktavenetüde und hatte ein sehr gutes Gewissen, alles getan zu haben.

Heutzutage mit meinem "großen Beethovenplan" spiele ich an Tagen, an denen ich in Wien bin, eine Stunde Beethoven zum Aufwärmen. Das ist zeitaufwändiger aber auch sehr entspannend. In der Regel bedeutet das zwei Sonaten und eine halbe Stunde Üben von schwierigen Stellen. Alles weitere im Laufe des Tages (an Wochenende spiele ich gerne an die drei Stunden) ist dann Kür.
Heute habe ich ausnahmsweise nicht #7 und #13 gespielt, an denen ich zur Zeit am meisten arbeite sondern opus 49 #1 und #2, die sogenannten "leichten". Op. 49/2 ist wirklich auch für einen Zehnjärigen zuzumuten, selbst wenn er kein Wunderkind ist.
Danach kommt in der Reihenfolge der Sonaten die Waldsteinsonate.

https://www.youtube.com/watch?v=dL0JLNt_3EE

Damit habe ich mich heute schwer getan. D.h. ich muss sie wieder von grund auf üben. Es ist beachtlich, Claudio Arrau zuzusehen, wie er die Oktavenglissandi im letzten Satz spielt. Es hilft, es zu sehen, um daran zu glauben, dass es funktionieren kann. Die Waldsteinsonate ist übrigens eine der zwei Sonaten, von denen Joachim Kaiser geschrieben hat, dass sie nur dann gut gespielt sind, wenn der Pianist seine eigenen Grenzen überschreiten. Das kann nur in einem Live-Konzert geschehen und dabei auch manchmal in die Hose gehen. Wenn es aber funktioniert und man war dabei, hat man etwas fürs Leben erfahren.
read 408 times

21
Okt
2013

Wehmut

Schubert Klaviertrio
Habe soeben eines der Schubert Klaviertrios gehört:

( https://www.youtube.com/watch?v=8AZG-hooknc )

Vor 8 Jahren hatte ich das Vergnügen, dieses mit Wr. Symphonikermitgliedern zu spielen. Der Cellist war Prof. Rehm, der damalige Solocellist.

Das Üben dafür war wie Schokolade essen. Ich kannte die Trios seit meiner Studentenzeit (rein passiv) und war glücklich, sie selbst spielen zu dürfen.
Leider sind beim Violinisten später Irritationen mit seiner Speiseröhre und Luftrühre aufgetreten und der Arzt hat ihm verboten, weiter Geige zu spielen. Das nach einer mehr als 40-jährigen Berufslaufbahn.

Ich erinnere mich jetzt daran, weil im Radio gerade dieses Trio in einer sehr schönen Interpretation lief. Jetzt gerade ist Schumann Klavierquintett dran. (Das hatte ich auch in dieser Gruppe gespielt.) Jede Menge zu üben, aber jede Minute davon zahlt sich aus.
read 208 times

17
Okt
2013

Neues Programm

Eine Sonate, die ich als Student (der Technik) ausgelassen habe, war opus 27/1, die dreizehnte Sonate von Beethoven.

Der erste Satz war mir zu langweilig. Die langsamen Passagen habe ich nicht verstanden. Der zweite Satz war mir zu schwer zum lesen, was ich eigenartigerweise heute überhaupt nicht mehr nachvollziehen kann. Der letzte Satz war zu virtuous und außerhalb dessen, was ich zu spielen können glaubte. Allerdings hat mich der letzte Satz immer fasziniert.
Nachdem ich jetzt die ersten vier Takte einigermaßen hin bekomme, sind auf einmal die anderen zugegebenermaßen schwierigeren Stellen nur mehr reine Übungssache.
Trotzdem werde ich jetzt nicht meine Version einstellen.
Vinnitskaya spielt die Sätze 2-4 hervorragend und Arrau zeigt, wie man den ersten Satz interpretieren kann. Ich hoffe, dass auch die Freunde in Deutschland an die Einspielungen herankommen.

1. Satz 1962 Claudio Arrau
https://www.youtube.com/watch?v=dbtF0IdYBs0

2.-4. Satz 2007 Anna Vinnitskaya
https://www.youtube.com/watch?v=fuQWWF8p9bc

Den vierten Satz zu spielen ist übrigens ein ausgesprochen lustvolles Vergnügen, was sich wohl auch beim Anhören nachvollziehen lässt.
read 224 times

11
Okt
2013

Nachtrag zur Freude

https://www.youtube.com/watch?v=9Ht1T96xjUA

das ist jetzt der zweite Satz. Die anderen muss ich noch aus der Gesamteinspielung herauslösen. Aber damit bin ich schon recht zufrieden.

der dritte Satz:
https://www.youtube.com/watch?v=n_rWwRYPg80
read 304 times

es freut einen doch

Gestern habe ich in meinem Geselligkeitsverein (Freunde wissen, von welchem ich spreche) den ersten Satz der 7. Sonate von Beethoven vorgetragen.
Ich bin jetzt selbst schon recht zufrieden, nachdem ich die Sonate ungefähr schon drei Monate übe.
Aber ich war dann doch überrascht, wie begeistert die Rückmeldungen waren.
Was am meisten gezählt hat, war die Anerkennung eines Professors von der Hochschule für Musik.
Der hat anerkennend gemeint, diese Sonate spiele er nicht, sie wäre ihm zu schwer. Er ist nicht Pianist sondern Organist, spielt aber selbst auch sehr gut Klavier.

Ich freue mich schon auf meine Pension, wenn ich dann wirklich 6-8 Stunden im Tag üben kann. Vielleicht schaffe ich es dann, als Amateur alle Beethoven-Sonaten ausreichend gut spielen zu können. Das wäre durchaus ein Ziel.
read 252 times

5
Okt
2013

Erster Eindruck

Der erste Eindruck, den ich meinen LeserInnen vermitteln wollte, muss leider ein zweiter werden, denn gerade als ich meine Kamera in Verwendung nehmen wollte, stellte ich "Battery exhaustion" fest. Laden und Filmen geht anscheinend nicht gleichzeitig.
Meine Leser werden sich ja gedacht haben, dass der erste Weg nach meiner Rückkehr zum Flügel gewesen wäre. War aber nicht so. Weil mein Flug um 5:20 weg ging, dachte ich gestern gar nicht ans Schlafen sondern feierte noch bis 2 Uhr früh meine guten Untersuchungsresultate. Als ich in Wien ankam, war ich ziemlich fix und fertig und habe zuerst einmal bis elf Uhr geschlafen.
Dann! - Dann war der erste Weg ins Wohnzimmer.

Man sieht ja nicht sehr viel Neues, wenn man nicht genauer hinsieht. Sauberer ist es, der Staubsauger steht ja auch noch im Zimmer herum.
Aber vorher hatte ich schon ein Mail mit drei Bildern bekommen, zwei davon waren "vorher" und "nachher" mit dem netten Nachsatz "Ich hoffe, Du freust dich."

Ich habe mich schon bei der Ansicht der Bilder gefreut, noch mehr dann als ich den ersten Beethoven-Satz gespielt habe. Über den musikalischen Eindruck noch etwas später.

Die meisten Menschen denken bei dem Begriff (Klavier-)stimmen nur an das eigentliche Stimmen der Seiten. Sehr gute Klaviere werden nicht "gestimmt". Ja, sie werden "auch" gestimmt, damit die Saiten die richtige Tonhöhe haben. (Aber das ist etwas so, als würde man in Auto Benzin oder Diesel einfüllen, damit es fahren kann.) Um den Ton zu kultivieren, gibt es den Begriff des Intonierens. Dabei werden die Hämmer so bearbeitet, dass der Ton bei unterschiedlichem Anschlag eine korrespondierende Lautstärke und auch Länge hat. (Wenn der Flügel das hergibt.) Natürlich wird dabei auch geachtet, dass nebeneinander liegende Töne im Klang einander entsprechen. Nicht, dass etwa das C sehr hell ist und das D sich sehr dunkel anhört. Diese Arbeit wird vornehmlich an den Hämmern mit Intoniernadeln und noch anderen Behelfen durchgeführt. Irgendwann sind dann die Hämmer dann endgültig hinüber und werden ausgetauscht.
Es gibt noch eine dritte Haupttätigkeit, das Regulieren. Dabei wir der mechanische Abgleich der Taste eingestellt. Es gibt verschiedene Einstellmöglichkeiten, darunter auch Veränderung an den Führungen und der Einstellung der Federn, die das Repetierverhalten und den Druckpunkt bestimmen. (Das wird jetzt zu technisch, also höre ich schon wieder auf.)

Also an meinem Flügel, wurde reguliert, gestimmt und intoniert. Das Vorher-Foto zeigt, wie sich die Saiten in den Hämmern eingraben.

Dadurch werden a la long die Töne spitz, klingen heller, sind aber von der Klangstruktur immer unschöner.
Das Nachher-Foto zeigt die bearbeiteten Hämmer, die wie neu aussehen. Das Resultat des Intonierens kann man nicht sehen, nur hören.


Das Resultat des Regulierens kann man fühlen. Die Tasten fühlen sich gleichmäßiger an - und auch irgendwie anders. Es ist aber schwer, das nur dem Regulieren zuzuschreiben. Durch die Neuintonation verändert sich der Charakter des Flügels etwas. Ein guter Klaviertechniker stellt aber in der Regel den dem Flügel entsprechenden Klang ein.

Und das ist in meinem Fall ein absolut phantastischer Klang, der mich bezaubert hat, als mir Paul Badura-Skoda etwas Brahms vorgespielt hat, um ihn dann (von ihm ungeplant) mir zu verkaufen. Der Flügel klingt, wie ein Bösendorfer meiner Meinung nach klingen soll, wie er sich im Klang auch von einem Steinway oder anderen Marken absetzt. Wohlgemerkt, der Klang ist nicht für jedes Programm gleich geeignet. Jazz wird nach wie vor auf einem Steinway jazziger klingen, selbst wenn Oscar Peterson ein Bösendorfer-Fan war.

Ich muss jetzt noch etwas warten, bis die Kamera aufgeladen ist. Dann werde ich die vor einiger Zeit aufgenommene Beethoven-Sonate noch einmal aufnehmen.
Die geneigten LeserInnen können sich dann selbst ein Bild davon machen, wie groß ein Unterschied sein kann.

Er fühlt sich jetzt etwas leiser an. Aber das hängt mit dem sauberen Klangbild zusammen. Und so richtig leise ist ein 2,75-Meter Konzertflügel ja eh nicht, wenn er in einem Wohnzimmer steht. Dieser Flügel hat von 1914 bis 1923 den großen Saal des Musikvereins beschallt. Er war der Paradeflügel des Musikvereins in dieser Zeit.
Und er ist selbst heute noch ein besonderes Instrument, was besondere Pianisten in den letzten 25 Jahren immer wieder bestätigt haben. (Mitsuko Uchida wollte ihn mir ja sogar einmal abkaufen.)
read 370 times
logo

auf 70 steuernd

die Erfahrungen genießend

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Nachtrag zu diesem Jahr
Abschluss der Musikaktivitäten Die Leistung des Jahre...
steppenhund - 10. Dez, 18:59
Langsamer Abschied
Долгое прощание - Langsamer Abschied Dieses Buch von...
steppenhund - 13. Nov, 12:01
Aleksandra Mikulska
Es gibt drei Pianistinnen, die ich ganz hoch einschätze,...
steppenhund - 22. Okt, 14:44
Quietschen
Q U I E T S C H E N Als ich gestern nach dem Aufstehen...
steppenhund - 20. Okt, 12:36
Ich liebe meinen Induktionsherd....
Ich liebe meinen Induktionsherd. Brauchst auch den...
la-mamma - 18. Okt, 18:10

Meine Kommentare

wenn Sie der Lehrer meiner...
würde ich mich wundern, dass Sie nicht auf meinen Kommentar...
abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

The bridge


Bloggen
Computer
ernst
Familie
Film
fussball
Icebreaker
Ist das jetzt das Alter
Kino
Kultur
Leben
Lesen
Musik
nichttägliche Mathematik
Philosophie
Politik
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development