Musik

10
Mrz
2016

work in progress

Ich habe mich schon vor über einem Jahr bei einer meetup-Gruppe eingetragen. Klavierspiel. Es finden mehr oder weniger regelmäßige Treffen statt, zu denen im Durchschnitt 8-10 Mitglieder kommen.Sie alle spielen etwas vor. Kritik ist verpönt, auch positive. Ich bin ein bisschen ambivalent der Gruppe gegenüber eingestellt. Die Organisatorin ist bewundernswert. Sie hat einen anstrengenden Job mit viel Reisen und wollte einfach eine Gelegenheit schaffen, dass Hobbyspieler auch vor anderen Leuten spielen können. Aber es gibt auch ein Ehepaar, welches mich schon ein paar Mal gerügt hat, weil ich positive Kritik geäußert habe. Kritik ist nicht erwünscht. Ich halte die beiden für verbissen.
Daher komme ich nur mehr selten. Das Niveau der Spieler ist von Anfänger bis Mittelstufe. Es gibt auch eine sehr gut spielende Chinesin, die aber leider mittlerweile auch nicht kommt. Mit ihr habe ich schon einmal die Schubert-Fantasie in f-moll vorgetragen.
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vor drei Tagen, montags, habe ich aber ein Meeting besucht. Aus vollkommen egoistischen Gründen. Keine Kritik? ok. (Man sollte nicht länger als 10 Minuten spielen, damit alle drankommen können. Ein bisschen darf man überziehen.) Ich habe den letzten Satz der Beethovensonate vorgespielt. (opus 109) Mein Ziel war festzustellen, wie sehr ich auf Ablenkungen reagiere.
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Es ist recht gut gegangen. Ich weiß jetzt, was ich noch besonders üben muss. Wusste ich aber eigentlich schon vorhin. Immerhin Bestätigung ist gut. Es war eine sehr junge und fesche Komponistin anwesend. Als wir gemeinsam zur U-Bahn gingen, meinte sie, dass die Dynamik schon recht gut ist.
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Jetzt bin ich am Überlegen. Es war als ehrliches Kompliment gemeint, dessen bin ich mir sicher. Aber was war jetzt nicht so gut?
Jedenfalls habe ich es nicht bereut, dort gewesen zu sein. Die meisten Mitglieder sind ja auch wirklich sehr nett.
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1
Mrz
2016

Über das Üben

So, also Satz 3 und Satz 1 sind jetzt auswendig im Kasten. Satz 2 wird nicht so schwer zu lernen sein, weil ich ihn fast im Kopf habe.
Ab heute habe ich begonnen, den Schwerpunkt auf die Schubert-Sonate zu setzen.
Da sind ja der Satz 3 und 4 ziemlich parat. Aber 1 und 2 müssen noch richtig auswendig gelernt werden. Beim 4. Satz gibt es noch ein paar Takte, die technisch herausfordernd sind.
Beim 2. Satz geht es nur darum, die Mehrstimmigkeit im Pianissimo durchzuführen.
Den 1. Satz konnte ich schon einmal auswendig, ohne ihn zu üben. Aber jetzt muss das bewusster geschehen. Dafür sind die meisten technischen Stellen schon im Kasten. (sprich Gehirnkasten bzw. Hirnkasterl)
Der Schubert muss mit der entsprechenden bereits geschehenen Vorarbeit im März bewältigbar sein. Dann bleiben April und Mai für Chopin und Borodin. Wobei ich den Chopin schon einmal auswendig konnte. Da muss ich nur die Schlusscoda auf speed trainieren.
Summa summarum: momentan schaut es noch sehr gut mit dem Zeitplan aus. Einfach ist allerdings gar nichts.
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28
Feb
2016

Das Buch ruht

Das Üben fordert mich derart, dass ich kaum Energie fürs Buch aufbringe. Eigentlich sollte ich ein schlechtes Gewissen haben, doch merkwürdigerweise komme ich damit sehr gut zurecht.
Aber das Üben ist echt anstrengend.
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1
Feb
2016

Fischers Fritz fischt usw.

Jeder kennt Zungenbrecher.
Das gibt es auch am Klavier. Ich kämpfe gerade mit zwei Takten einer Variation von Beethoven.
Technisch gesehen sind diese Takte alles andere als schwer. Gut, jeder Ton steht für sich innerhalb einer Fuge, das ganze ist vierstimmig.
Ich kann die Stelle weder im Kopf auswendig noch mechanisch. Sie will einfach nicht hinein. Ich könnte die Noten aufschreiben. D. h. ich kann sie ganz langsam nachempfinden. Doch ich kann sie nicht langsam spielen. Vielleicht muss ich es noch langsamer angehen.

Wahrscheinlich wird es morgen (bzw. heute am Tag) kein Problem mehr sein. Aber mich fasziniert das "Zungenbrecherische" an der Stelle. Man könnte ja auch sagen: Kontrapunkt vom Feinsten und Modernsten.
Die Stelle:
20160131ZweiTakte
vorher und nachher:
20160131ZweiTakteImKontext
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30
Jan
2016

langsam, langsam

Seit heute kann ich Thema, Var1, Var2, Var3, Var4 auswendig.
Var5 hatte ich schon geübt,aber dann doch Var4 vorgezogen. Für Var5 und Var6 rechne ich noch eine Woche, bis ich sie auch auswendig kann.
Var6 muss ich sowieso regelmäßig noch auf die Technik der Triller üben. Das kommt erst mit der Zeit, wenn man kein Profi-Musiker ist.
Aber ich bin jetzt durchaus zufrieden. Bis zum Konzert sind es noch viereinhalb Monate. Da gehen sich die anderen Sachen auch noch aus. Ob ich alles auswendig spielen werde, steht noch auf einem anderen Blatt.

Obwohl Schubert und Beethoven werde ich schaffen. Und den Chopin muss ich sowieso auswendig spielen. Bleibt also nur der Borodin. Der hat ungefähr 20 Minuten. Sollte als auch gehen.

Damit klar ist, worüber der erste Absatz spricht:
https://www.youtube.com/watch?v=sOzwZ_SQLzY
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15
Dez
2015

Zwischenbilanz

a) ich muss noch 13 Kg abnehmen - also noch 5 bis Ende Jänner und 8 bis Ende April. Das sollte zu schaffen sein.

b) Ich kann schon zeitmäßig fast das gesamte Programm "derpacken". Heute Schubert geübt. Jetzt in der Nacht das ganze Programm durchgespielt ausser der Chopin-Ballade und dem ersten Satz vom Schubert. D.h. von 95 Minuten 28 Minuten ausgelassen. Das bedeutet: konditionell schaffe ich jetzt 2/3. Ich hätte aber noch etwas Reserve gehabt. Ich glaube, dass ich zu Neujahr das gesamte Programm durchspielen kann.
Ein Viertel davon kann ich jetzt auswendig. Aber langsam fällt mir auch das Auswendiglernen leichter. Oder teilweise auch schwerer-
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Andere trainieren für einen Marathon. Für mich wird das Konzert mein Marathon sein. Immerhin bestätigt sogar meine Frau, dass alles schon viel besser klingt :)
Und für Freunde, die im Juni keine Zeit haben werden, habe ich auch schon vor 2 Wochen das ganze Programm durchgespielt. Allerdings war ich da etwas angesäuselt. Die Qualität war lange nicht das, was ich mir heute attestieren kann.
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8
Dez
2015

Ist es nur das Alter oder werde ich langsam blöd?

Heute ist Feiertag und ich habe heute nur eine Stunde Klavier geübt - bis jetzt. Doch wenn ich eine Bilanz ziehe, habe ich für vier Seiten Klaviermusik (Schubert) mindestens 14 Stunden üben müssen, um sie auswendig zu können. Das ist an sich nicht bemerkenswert, doch eher erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ich diese Sonate seit 50 Jahren spiele. Aber halt immer nach Noten.
Immerhin könnte ich jetzt die Noten auch aufschreiben, also war es kein mechanisches Auswendiglernen unter Zuhilfenahme des motorischen Gedächtnisses.
Interessant ist allerdings, wie auf einmal Stellen schwer werden, über die ich mir nie spezielle Gedanken machen musste.
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Vielleicht hätte ich mir aber schon Gedanken machen sollen.
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Ich werde mir jetzt langsam einen Zeitplan machen müssen, bis wann ich was auswendig spielen können möchte.
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Ich glaube, dass meine Ansprüche gestiegen sind.
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30
Nov
2015

Musik ernsthaft (engl.)

"Schiff rejects the conventional notion that Schubert’s inspiration faltered in the brighter-toned Scherzo and Finale; rather, he sees them as further stages in a negotiation with death. His avoidance of mystical excess at the outset results in a more balanced structure."

[Musical Events NOVEMBER 2, 2015 ISSUE
The Trill of Doom
The pianist András Schiff’s revelatory study of Schubert’s final sonata.
BY ALEX ROSS]

I am quite enthrilled by the "further stages in a negotiation with death".
While the third movement becomes more deadly the longer you practice and try to find all the connections, the fourth movement starts in a very happy mood. So it seems.

It is not in my opinion!

For me the last movement is a long journey of a horse-drawn carriage and the first open octave is the sound of sharp blow with a whip to make the horses go. After the blow the carriage starts to move and I can almost hear the rhythm of the wheels as they stagger of the cobble stones.
This whip blow is repeated whenever the main theme arrives in this rondo. I have some other associations with special parts of this movement. But it is very essential for me that the whip blows are repeated at the end of the movement in a fading way. Also the horses are getting tired - until ...
The final blow makes them go again. But now they are galloping somethere to a higher location whereever that might be.
While I was playing the sonata basically almost all my life at least since the age of 18 (I started to hear it played by my father at the age of 5.) the last movement was always put aside and not practiced for being possible to be performed in front of an audience. I had this stupid belief that I would die if I could play this movement in a somehow decent way.

For my 65th birthday celebration I will play the whole sonata which means I do have to practice the last movement seriously. I am not afraid that I have to die if I can play it with sufficient quality. Or let's asume I would not mind. Dying in synchronization with the last chord I would not consider a drama.
(Maybe these dark thoughts are more understandable when the whole program is known: Borodin, Petite Suite, Chopin, First Ballade, Beethoven opus 109, and Schubert DV960. Practicing for that program I consider the most rewarding activity nowadays :) )
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2
Okt
2015

Wie Mozart

Wie Mozart spielen
Ich habe dieses Video schon auf Facebook verlinkt, doch nach der heutigen Erfahrung, möchte ich noch ein paar Gedanken verlieren. Es geht um die Sitzposition und die Körperhaltung. Natürlich kann ich die nicht so anmutig nachahmen wie Christina Kobb im Video. Doch es reicht, die Sitzbank auf die richtige Höhe zu schrauben und die Ellbogen am Körper zu lassen.
Die Fingerhaltung habe ich selbst genauso gelernt, wie sie angegeben wird. Einige sehr berühmte Pianisten spielen ja mit ganz flachen Fingern, aber mir hat mein Klavierlehrer beigebracht, dass die Hand eher eine Faust bilden soll. Diesbezüglich musste ich mich also nicht verändern.
Heute habe ich also eine Mozart-Sonate vorgespielt. Mit der Sitzhaltung, vermutlich mit mehr Fehlern als üblich, und vollkommen ohne Verwendung des Pedals.
Ich bekam viel Lob und ich selbst war mit meiner Leistung durchaus zufrieden.
Es ist schon sehr interessant, wie sich durch eine geänderte Sitzhaltung der gesamte Character des Spielens verändert. Vielleicht spiele ich die Sonate noch einmal ein, doch für heute reicht diese Zusammenfassung.
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24
Sep
2015

Lehrer - Schüler

Ich habe es ja irgendwo erwähnt, dass ich extra nach Berlin gefahren bin, um einen Pianisten live zu erleben, bei dem ich einen Internet-Kurs über Beethoven gemacht habe. (Das Konzert war die Reise wert.)
Ob ich mich in Berlin angesteckt habe oder die Darmgrippe erst in Wien aufgerissen habe, (zusammen mit zwei Enkelkindern) ist belanglos. Momentan bin ich ziemlich kraftlos, verbringe maximal eine halbe Stunde am Computer und heute zum ersten Mal eine Stunde am Klavier.
Dass ich viel Zeit mit Klavier Üben verbringe, ist auch kein Geheimnis. Heute habe ich allerdings eine "Erfahrung" gemacht, die sehr trivial klingt, aber vielleicht für andere Klavierspieler doch lehrreich sein kann.
Um mir über die Verwendung des rechten Pedals klar zu werden, habe ich einige Pianisten auf youtube abgefragt. Dabei bin ich auf zwei interessante Dinge gestoßen:
1) ich habe eine Aufnahme von Arthur Schnabel gefunden, der als großer Beethoven-Interpret galt oder immer noch gilt. In einigen Passagen kann ich Manierismen entdecken, wo anders spielt er super genau. Also vielleicht sind die Manierismen gar nicht solche. Aber definitiv stehen sie nicht in den Noten.
2) Ein kurzes Hineinhören in eine Master Class von Joao Pires hat folgendes ergeben. Sie spielte etwas und fragte den Schüler, (eigentlich schon ein Pianist) was der Unterschied zwischen ihrem und seinem Spiel wäre. Nach kurzem Nachdenken antwortete er, dass sie anscheinend viel mehr "Zeit" hätte. Sie bestätigte das. Man solle sich alle Zeit nehmen, die man fühlt. Wenn man spielt, "gehört das Universum dem Spielenden" (frei nacherzählt). Auf alle Fälle darf man sich nicht getrieben fühlen oder so agieren.

Den Punkt 2 kann ich so hinnehmen und beherzigen. Punkt. Er entspricht eigentlich meiner Überzeugung, allerdings werde ich beim Spielen von allen möglichen externen und internen Zwängen angetrieben. Die muss ich lernen zu beherrschen.
Interessanter noch ist Punkt 1.
Obwohl ich nicht vorhabe, Schnabel interpretationstechnisch zu kopieren, sind mir ein paar Dinge, darunter auch Lesefehler meiner Person, aufgefallen. Und bereits am Anfang macht er aus den "unscheinbaren" Sechzehntel ein Thema, wo ich schon lang gerätselt habe, wie man das wirklich herausbringt. Und tatsächlich habe ich mich wie der erste Mensch angestellt, als ich versucht habe, das ebenso herauszubringen. Aber das kann ich üben.

Fazit: man kann auch beim "trocken lernen" ganz schön viel von Lehrern aus der Distanz lernen. Die Anwendung wird dann umso schwieriger :)

Obwohl ich befürchte, dass dieser Link in Deutschland nicht abgefragt werden kann, stelle ich ihn einmal hier herein.

https://www.youtube.com/watch?v=j44BpY7GrIY

P.S. Hier geht es bei mir um das "Feilen", wofür ich noch 8 Monate Zeit habe :)
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abohn - 25. Apr, 15:30
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lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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